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RWJ 07/2013: Rietberger Nisthilfen erstmals angenommen

Neue Störche in der Emsaue

Große Freude herrscht derzeit beim Hegering Rietberg (GT) – erstmals werden auf einer von den Jägern eingerichteten Nisthilfe Jungstörche aufgezogen.

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Die Nisthilfe im Bereich des Hegerings, in der erstmals Weißstörche zwei Jungvögel heranziehen.
Foto: Privat

Auf diesen Erfolg haben die Verantwortlichen des Storchenprojekts im Naturschutzgebiet „Rietberger Emsniederung“ – Hegeringleiter Reinhard Hermelingmeier, der Bauherr und Initiator für die Nisthilfen, Hans Holub, die Biologische Station Gütersloh-Bielefeld um Bernhard Walter sowie die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Güters loh – lange gewartet.

 

Nachdem der der LJV den Hegering für das Storchenprojekt bereits 2010 mit dem Biotophegepreis ausgezeichnet hatte, wurde die Geduld der Macher auf eine lange Probe gestellt. Ganze vier Jahre dauerte die Wartezeit auf diesen Erfolg, ein Brutergebnis mit zwei Jungstörchen. Der Anfang, in der Rietberger Emsniederung Weißstörche als Brutvögel anzusiedeln, ist also getan. So werden derzeit zwei Jungstörche vonden Altvögeln auf einer von Holub eingerichteten Nisthilfe mit dem nötigen Fressen – Amphibien, Mäuse, Insekten usw. – versorgt.

 

Auch im benachbarten „Steinhorster Becken“ ist dieser Bruterfolg zu beobachten. Etwas Sorge bereitete den Betreuern das nasskalte Wetter der letzten Wochen, das zum einem die Nahrungssuche erheblich erschwert und zum anderen negative Auswirkungen auf den Storchennachwuchs haben kann.

 

Um Störungen von außen möglichst gering zu halten, wollen die Verantwortlichen den Standort des Nestes vorläufig nicht bekannt geben.

 

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Die Einrichtung von Nisthilfen im Bereich des Hegerings, aufgestellt von Reinhard Hermelingmeier, Hans Holub, Bernhard Walter und Jens Brinkmann (v. l.).
Foto: Heckemeier


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Rietberger Nisthilfen erstmals angenommen

Neue Störche in der Emsaue

Da während der Landesgartenschau 2008 in Rietberg in der Emsniederung regelmäßig Weißstörche zu beobachten waren, entstand in Zusammenarbeit der Jäger des Hegerings mit dem Naturschutz die Idee, Nisthilfen für Weißstörche aufzustellen. Der folgenden Initiative der Verantwortlichen im Hegering Rietberg ist es zu verdanken, dass unter der Regie von Hans Holub die Interessengemeinschaft Naturschützer und Jäger im Frühjahr 2009 die ersten Nisthilfen im Vogelschutzgebiet aufstellten. Die Rietberger Feuchtwiesen seien ein charakteristischer Bestandteil einer gewachsenen Kulturlandschaft des Münsterlandes. Durch eine Vielfalt von seltenen Vogelarten besitze die Emsniederung eine landesweit herausragende ökologische Bedeutung. Daher wurde sie bereits 2000 als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen und sei damit ein wichtiger Teil des europäischen Naturschutznetzes.

 

Die abwechslungsreiche Feuchtwiesenlandschaft sei die Grundlage für eine einmalige Vogelwelt, so die verantwortlichen Fachleute. Von der Biologischen Station Gütersloh-Bielefeld sind insgesamt 82 Brutvogelarten nachgewiesen. Deshalb gilt die Rietberger Emsniederung als idealer Lebensraum für den Weißstorch. Die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh und der Hegering Rietberg sehen in der Ansiedlung von Weißstörchen eine positive Bereicherung der Artenvielfalt im EU-Vogelschutzgebiet.

 

Heinz Heckemeier, Obmann für
Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz


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