RWJ 05/2016: LJV-Jahresbericht
Denkwürdige Monate
Der nachfolgende LJV-Jahresbericht 2015 hilft dabei, sich schnell über jagd- und verbandspolitisch relevante Vorgänge des abgelaufenen Jahres zu informieren. Den vollständigen Bericht kann man sich an verschiedenen Stellen zugänglich machen (kostenlos abrufbar bei der LJV-Geschäftsstelle unter www.ljv-nrw.de, einsehbar bei jeder KJS-Geschäftsstelle und ausgelegt beim Landesjägertag am 25. Juni im Eurogress Aachen).

18. März 2015 – ein Datum und Bild fürs kollektive Gedächtnis
Mehr als 15 000 Jäger und Landleute aus Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa zogen am Mittwoch, den 18. März 2015 von den Oberkasseler Rheinwiese über die Rheinkniebrücke zum NRW-Landtag und demonstrierten so gegen Ideologie in der Jagdgesetzgebung. Es war die bisher größte Demonstration des ländlichen Raumes in der Landeshauptstadt. Vertreter nordrhein-westfälischer, deutscher und europäischer Jagd- und Landnutzerverbände protestierten in der abschließenden Kundgebung vor dem Landtag gegen ein Gesetzgebungsverfahren, das aus Beteiligten Betroffene macht. Auch die Vorsitzenden der fünf Landtagsfraktionen bzw. deren Vertreter kamen zu Wort – mit sehr unterschiedlicher Publikumsresonanz.
Protest überall

Bereits zu den Protestveranstaltungen bei Regionalkonferenzen in den fünf Regierungsbezirken des Landes waren seit Bekanntwerden des Gesetzentwurfes mehr als 15 000 Teilnehmer zusammengekommen. Regional und lokal liefen auch 2015 viele lokale Protestaktionen mit Unterstützung des Landesjagdverbandes gegen das Gesetz unter dem Motto Für Land und Leute! Schluss mit den Verboten!
In den Kreisjägerschaften wurden örtliche Landtagsabgeordnete aller Parteien zu Lokalkonferenzen gebeten und als Mitglieder des Gesetzgebungsorgans Landtag nach ihrer Haltung zum Landesjagdgesetz befragt.
Volksinitiative für ein ideologiefreies, praxisgerechtes Jagdrecht

Im November 2015 startete die Volksinitiative für ein ideologiefreies, praxisgerechtes Jagdrecht in NRW.
In mehreren Phasen wurden die LJV-Mitglieder als Sammlungsbeauftragte aufgerufen, im Kreis ihrer Bekannten, Verwandten und Kollegen Unterschriften zu sammeln, und dafür mit Sammelunterschriftsbögen ausgestattet. Die Volksinitiative wird noch bis in den Sommer 2016 fortgeführt.
In den vergangenen Jahren wurden interessierte Kreise um Minister Remmel nicht müde, ein Zerrbild von Jagd und Jägern zu zeichnen. Dieses Zerrbild müssen wir jetzt selbst aktiv geradeziehen, die Volksinitiative ist ein guter Anlass dazu. Sammelunterschriftsbögen können weiter bei der LJV-Geschäftsstelle bestellt werden.
Ertüchtigung jagdlicher Schießstände
Mit dem Ziel des langfristigen Erhalts der Schießstände in NRW brachte der Landesjagdverband mit den zuständigen Stellen des NRW-Umweltministeriums ein Projekt zur Ertüchtigung jagdlich genutz ter Schießstätten in NRW auf den Weg. In diesem Zusammenhang wurde eine Bestands- und Potenzialanalyse angefertigt und fortgeschrieben. Auch 2015 wurden diverse Schießstandbetreiber zur Ertüchtigung ihrer Schießstände durch die LJV-Schießstandkommission begleitet. Auch zukünftig unterstützt und begleitet der LJV-Schießstandbetreiber bei anstehenden Behördengesprächen.
Verhinderung von Mähverlusten

Angesichts immer größerer, schnellerer – und damit für Wildtiere immer gefährlicherer Erntemaschinen bleibt der Einsatz von Jägern bei der Grünlandernte ein Dauerauftrag.
Der 7. LJV-Wildschutztag NRW in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer NRW auf Haus Riswick (Kleve) am 8. Mai stand ganz im Zeichen einer „wildfreundlicheren“ Grünlandernte. Im Rahmen des Wildschutztages ging der LJV mit der Aktualisierung des Aufklebers/Flyers Wildtiere schützen – von innen nach außen mähen in die 8. Auflage.
Das Info-Material (Faltblatt und Aufkleber) und die DVD werden ungebrochen weiter aus ganz Deutschland und angrenzenden europäischen Ländern nachgefragt. Bei den modernen, immer breiter und schneller fahrenden Mähern sind alternative Arbeitstechniken eine der wenigen Maßnahmen, Wildtieren eine zumindest kleine Fluchtchance zu geben. Auf dem Wildschutztag wurde allerdings auch deutlich, dass ohne die Schaffung und Erhaltung von Rückzugsräumen alle Maßnahmen zur Rettung der wild lebenden Tiere ins Leere laufen.
Fortbildung
Auch 2015 wurde den Mitgliedern an drei Fortbildungsstandorten (Hubertusheim Rheda-Wiedenbrück, Biotop- u. Artenschutz-Zentrum Rheinberg, Jagd parcours Buke) ein umfangreiches und vielschichtiges Fortbildungsprogramm geboten. Alle aktuellen Termine unseres Fortbildungsprogramms findet man in jedem aktuellen RWJ und auf der LJV-Homepage (www.ljv-nrw.de/ geschlossener Bereich).
Danksagung
Das LJV-Präsidium dankt den Vorstän den der Kreisjägerschaften und Hegeringe sowie allen Obleuten und Sprecherinnen für ihr Engagement im vergangenen Jahr. Dieser Dank gilt auch allen anderen ehrenamtlich für das Jagdwesen Tätigen. Ohne diese ehrenamtliche Tätigkeit wären zahlreiche Erfolge in der Verbandsarbeit nicht möglich gewesen. Bitte unterstützen Sie uns auch im laufenden Jahr mit Ihren Ideen und tatkräftigem Einsatz!
Ralph Müller-Schallenberg
Präsident des Landesjagdverbandes NRW